Wigand Lange: Mein Freund Parkinson
<<Anvisierte Selbstheilung am Weg und im Werk>>
Buchbesprechung
Autobiografischer Erkenntnis-Bericht
Gebunden, 186 Seiten; EUR 19,90.
Pendo Verlag / Ernst Piper Verlag, München, <www.ernst-piper.de> 2002
"Einen <Freund>, den man sich nicht ausgesucht hat, der aber sozusagen zur Familie gehört", schreibt Wigand Lange,56, Heide/Holstein, in spürbar bewegten Worten, in seinem autobiografischen Erkentnis-Bericht. Er hat über Theater promoviert, als Schauspieler und Dramturg gearbeitet. Heute lebt er als Schriftsteller im Odenwald.
Ganz unerwartet kommt Parkinson daher: Lange muss plötzlich feststellen, dass er seinen rechten Arm nicht mehr richtig bewegen kann. Nur wenn er mit ihm, dem Arm, spricht, stellt er später fest, kann er ihn mühsam steuern. Zittern, Muskelversteifungen, erschwerte Bewegungsabläufe, sind an der Tagesordnung. Medikamente verlangsamen lediglich das unwiderrufliche Fortschreiten der Krankheit.
Aus dieser verzweifelten Lage entsteht in ihm ein neues Lebenskonzept. Er nimmt seine Krankheit an. Parkinson wird sein Freund und zeigt ihm so, neben den Rückschlägen, neue Chancen.
"Wohin ich auch gehe, schreibt Lange: Parkinson. Immer mit von der Partie. Keine Feier ohne Meyer...Sie mal, da kommt wieder dieses seltsame Paar, sagen die Leute, der und sein komischer Begleiter... Ich rege mich jedes Mal darüber auf (wenn Parkinson mir vorausgeht).. zittere..schlurfe - wie aus Protest - mit dem rechten Fuss und gehe, erbost, wie ich bin, noch gebückter als sonst. Und ziehe so die Aufmerksamkeit der Leute erst recht auf mich.."
Spätestens an dieser Stelle wird klar, welche Bewegtheit und poetische Ausdruckskraft in seinen authentischen Selbstbeschreibungen steckt und welche ergreifende Selbstparodie da sichtbar wird. Fazit: Krankheit kann als Weg und im ästhetischen Werk erkannt, zur anvisierten Selbstheilung wirksam werden
Körpereigene Endocannabinoide gegen Parkinson
- Mäuse konnten sich nach 15 Minuten wieder bewegen
http://www.stanfordhospital.com; monschein@pressetext.com; http://www.kadmuspharma.com
Stanford (pte/08.02.2007) - Die Erhöhung der Menge der im Gehirn vorkommenden Cannabis ähnlichen Substanzen könnte die Behandlungsmöglichkeiten bei Parkinson verbessern. Mäuse mit einer ähnlichen Krankheit konnten sich 15 Minuten nach Verabreichung eines Medikamentencocktails wieder normal bewegen. Einer der Bestandteile erhöhte die Endocannabinoid-Werte. Die Wissenschafter des Stanford University Medical Center betonen jedoch in Nature, dass das Rauchen von Haschisch nicht die gleiche Wirkung hat.
Die Forscher konzentrierten sich auf das Striatum, das bereits in der Vergangenheit mit Parkinson in Zusammenhang gebracht wurde. Die Aktivität der Nervenzellen in diesem Bereich des Gehirns hängt von der chemischen Substanz Dopamin ab. Steht zu wenig Dopamin zur Verfügung, kann es zu einer Parkinsonerkrankung kommen. Bei gentechnisch veränderten Mäusen mit einer entsprechenden Krankheit wurden bestimmte Proteine mit einem fluoreszierenden Protein markiert, das unter dem Mikroskop grün leuchtete. Die Ergebnisse der Studie weisen darauf hin, dass zwei Arten von Zellen eine Art von gegenläufigem System bilden. Eine Art ist an der Aktivierung von Bewegung beteiligt, die andere stoppt unerwünschte Bewegungen.
Ist zu wenig Dopamin vorhanden, dominieren jene Zellen, die Bewegungen einschränken. Ein bereits bestehendes Medikament, das die Dopamin-Werte erhöht, brachte den Versuchstieren eine kleine Erleichterung. Erst als ein experimentelles Medikament zur Verlangsamung des Abbaus der Endocannabinoide hinzugefügt wurde, verbesserte sich de Zustand der Mäuse deutlich. Dieses Medikament wurde von Kadmus Pharmaceuticals entwickelt. Die zuvor bewegungsunfähigen Tiere begannen innerhalb von 15 Minuten sich frei zu bewegen. Der leitende Wissenschafter Robert Malenka betonte laut BBC, dass die Mäuse sich grundsätzlich normal verhielten. Die Ergebnisse dieser Studie wiesen auf einen neuen Behandlungsansatz gegen Parkinson hin. Es werde jedoch noch sehr lange dauern, bis Tests mit Patienten durchgeführt werden können.
Aussender: pressetext.austria
Redakteur: Michaela Monschein
Tel. +43-1-81140-0
Amphetamine lindern Parkinson ähnliche Symptome
Die besten Ergebnisse wurden mit Ecstasy erzielt
http://www.duke.edu; http://biology.plosjournals.org/perlserv/?request=index-html&issn=1545-7885
Durham (pte/02.08.2005) - Bei Mäusen können Symptome, die einer menschlichen Parkinsonerkrankung entsprechen, durch die Behandlung mit Amphetaminen wie Ecstasy rückgängig gemacht werden. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der Duke University gekommen. Die Wirkung dieser Substanzen scheint über einen Signalweg zu funktionieren, bei dem die Chemikalie Dopamin keine Rolle spielt. Dieses Ergebnis überraschte das Team um Marc Caron insofern, als dass ein Dopaminmangel als Ursache für Parkinson gilt. Diese Ergebnisse könnten laut NewScientist zur Entdeckung anderer Systeme führen, die als Ersatz für Dopamin vorstellbar sein sollten. Die Ergebnisse der Studie wurden in der Public Library of Science Biology veröffentlicht.
Für die Suche nach anderen Arten von Medikamenten untersuchten die russischen Wissenschafter Tatyana Sotnikova und Raul Gainetdinov Mäuse, die im Gehirn über kein Dopamin verfügten. Diese Tiere zeigen die klassischen Parkinsonsymptome wie Muskelsteifigkeit, Schwierigkeiten bei der Einleitung von Bewegungen und ein Zittern des Körpers. Als die Tiere mit hohen Dosierungen verschiedener Arten von Amphetaminen behandelt wurden, verbesserten sich ihre Bewegungsprobleme drastisch. Am wirksamsten war Methylenedioxymethamphetamin (MDMA), das allgemein als Ecstasy bekannt ist. Bisher wurde angenommen, dass Amphetamine die Bewegung über das Dopaminsystem beeinflussen. Die Wissenschafter halten es für denkbar, dass die so genannten "Trace Amine Receptors" eine Rolle spielen könnten. Amphetamine interagieren mit diesen Rezeptoren. Über ihre physiologische Rolle im Gehirn ist derzeit noch sehr wenig bekannt.
Die Dopaminweitergabe in einer bestimmten Gehirnregion, dem Striatum, ist für normale Bewegungen von entscheidender Bedeutung. Parkinson wird durch das Absterben der Dopamin herstellenden Neuronen in diesem Bereich hervorgerufen. Die beste derzeit verfügbare Behandlungsform ist die Chemikalie L-Dopa. Dabei handelt es sich um einen natürlichen Vorläufer des Dopamins. Die Wirksamkeit nimmt jedoch mit dem Verlauf der Erkrankung ab. Zusätzlich kann es zu unabsichtlichen Bewegungen kommen.