Harninkontinenz: 6 Millionen Menschen in Deutschland betroffen


mailto:info@scantinental.com; 07.06.2006, Scantinental

Berlin (ots) - Das "Tabu-Thema" Harninkontinenz wird bundesweit
noch viel zu wenig beachtet. Dabei gibt es alarmierende Zahlen:
Allein in Deutschland leiden rund 6 Millionen Menschen an dieser
Krankheit, die Dunkelziffer ist weitaus höher. Obwohl die
Heilungschancen hoch sind, erhalten nur etwa 15 % der Patienten eine
angemessene Behandlung. Ein wichtiger Schwerpunkt der 12.
Jahrestagung der Berliner Urologischen Gesellschaft vom 8. bis 10.
Juni 2006 in Berlin ist deshalb die Bekämpfung dieses Mißstandes. Im
Rahmen der aktuellen europäischen PURE-Studie (Prospective Urinary
REsearch) wurden 2.715 Patientinnen aus Deutschland ein halbes Jahr
lang beobachtet. 34 % hatten eine reine Belastungsinkontinenz, 20 %
eine reine Dranginkontinenz und 46 % eine Kombination aus beiden. Je
höher das Körpergewicht war, desto stärker war die Inkontinenzrate,
sie stieg ebenso mit zunehmendem Alter (die 60 bis 80jährigen waren
am häufigsten betroffen).

Harninkontinenz ist heilbar, aber dennoch erhalten nur rund 15 %
der Patenten eine angemessene Behandlung. Dreiviertel der 6 Millionen
Betroffenen in Deutschland sind Frauen. Harninkontinenz ist ein
sozialpolitisches Problem. Viele Menschen ziehen sich aus dem
sozialen Leben zurück. Die Hemmschwelle für Betroffene, sich mit der
Krankheit auseinanderzusetzen, scheint unvergleichlich hoch zu sein.
Die Heilungschancen für Harninkontinenz sind relativ gut. Allerdings
herrscht die landläufige Überzeugung vor, die Inkontinenz sei ein
normaler Bestandteil des Alterungsprozesses und deswegen eine
Behandlung weder notwendig noch erfolgversprechend. Dadurch wird die
Therapie oftmals so spät begonnen, daß es für einfache, konservative
Maßnahmen zu spät ist.


Kontakt:
Scantinental - Christian Wagner
Tel.: 0172/300 68 73