Internationale Leitlinie betont den Wert der Früherkennung von Augenkrankheiten


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Gesunde Augen - ein Leben lang?!

DÜSSELDORF - Viel zu oft erleben Augenärzte es, dass Patienten in ihre Sprechstunde kommen, deren Sehvermögen unwiederbringlich geschädigt wurde – obwohl man ihnen hätte helfen können, wäre ihre Krankheit nur rechtzeitig erkannt geworden. „Die Augenheilkunde bietet hervorragende Chancen, die Augen bis ins hohe Alter gesund zu erhalten“, betont Dr. Georg Eckert vom Berufsverband der Augenärzte (BVA) aus Anlass der Woche des Sehens. „Wir rufen dazu auf, diese Chance zu sehen und zu nutzen.“
Die Woche des Sehens 2016 stellt das Thema „Chancen sehen“ in den Mittelpunkt. Und Chancen sehen die Augenärzte für ihre Patienten vor allem in der Früherkennung von Augenkrankheiten. Ein Beispiel ist das Glaukom (Grüner Star). Vom Patienten oft über Jahre unbemerkt, sterben nach und nach die Fasern des Sehnervs ab. Die damit verbundenen Ausfälle im Gesichtsfeld bemerkt der Betroffene erst, wenn der größte Teil des Nervs zerstört ist. Mit einem Glaukom-Check, der die Untersuchung des Sehnervenkopfs an der Spaltlampe mit der Messung des Augeninnendrucks (ein wichtiger Risikofaktor) kombiniert, kann ein Augenarzt das Glaukom schon sehr früh erkennen und dann das Fortschreiten mit Augentropfen, Lasereingriff oder Operation stoppen.
Eine im Februar 2016 vom International Council of Ophthalmology (ICO) veröffentlichte Leitlinie rät ausdrücklich, die Chancen der Glaukomfrüherkennung zu nutzen: „Die meisten Patienten mit Glaukom sind sich dessen nicht bewusst, dass sie an einer das Sehvermögen bedrohenden Krankheit leiden. Ein bevölkerungsweites Massen-Screening wird derzeit nicht empfohlen. Doch alle Patienten, die zu einer Augenuntersuchung kommen, sollten eine Untersuchung erhalten, um ein Glaukom auszuschließen, und bei ihnen sollte das Vorliegen von Risikofaktoren für ein Glaukom geklärt werden. Glaukompatienten sollten angehalten werden, ihre Geschwister, Eltern und Kinder darüber zu informieren, dass sie ein erhöhtes Glaukomrisiko haben und dass sie regelmäßig untersucht werden sollten.“
Auch andere Volkskrankheiten in der Augenheilkunde lassen sich mit geschultem Blick und augenärztlicher Kompetenz, unterstützt von einer hochentwickelten Diagnostik, in einem frühen Stadium erkennen. „Je früher ein Glaukom, eine Altersbedingte Makuladegeneration (AMD) oder auch eine diabetische Netzhauterkrankung entdeckt werden, desto besser sind die Chancen, sie erfolgreich zu behandeln und die Sehkraft zu erhalten“, betont Dr. Eckert.
Früherkennungsuntersuchungen ab dem Alter von 40 Jahren
Mit steigendem Alter wächst das Risiko für eine das Augenlicht bedrohende Krankheit. Der BVA und die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) empfehlen daher regelmäßige Früherkennungsuntersuchungen allen Menschen ab dem Alter von 40 Jahren – zunächst alle zwei bis drei Jahre, ab dem Alter von 60 Jahren dann alle ein bis zwei Jahre. Falls es in der unmittelbaren Verwandtschaft – bei Eltern oder Geschwistern – Augenkrankheiten wie Glaukom oder AMD gibt, sollten die Besuche beim Augenarzt eventuell schon früher erfolgen. Menschen mit Diabetes sollten möglichst rasch nach der Diagnosestellung und danach regelmäßig augenärztlich untersucht werden.
Woche des Sehens vom 8. bis 15. Oktober 2016
Vom 8. bis 15. Oktober 2016 dreht sich in der Woche des Sehens alles um das Thema „Chancen sehen“. Getragen wird die Aktionswoche, deren Schirmherrin die Fernsehjournalistin Gundula Gause ist, von der Christoffel-Blindenmission, dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband, dem Berufsverband der Augenärzte, dem Deutschen Komitee zur Verhütung von Blindheit, der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft, dem Deutschen Verein der Blinden und Sehbehinderten in Studium und Beruf sowie der PRO RETINA Deutschland. Seit dem Jahr 2002 informiert die bundesweite Kampagne mit vielfältigen Aktionen über die Bedeutung guten Sehvermögens und klärt über die Ursachen vermeidbarer Blindheit sowie die Situation sehbehinderter und blinder Menschen in Deutschland und in den Entwicklungsländern auf. Unterstützt wird die Woche des Sehens von der Aktion Mensch und von der Carl Zeiss Meditec AG. www.woche-des-sehens.de
Die Leitlinie des ICO steht hier zum Download bereit:
http://www.icoph.org/downloads/ICOGlaucomaGuidelines.pdf
Weitere Informationen zum Thema Auge und Sehen inklusive Bild- und Statistikdatenbank: http://www.augeninfo.de/presse

 
Pressekontakt:
Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA)
Dr. med. Georg Eckert
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