Carl Auböck, Architekt: Design for modern living

Galerie Über-/Zeitgefährten
Auböck - Wallner
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Online-Publikation: August 2009  im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis- und Buchbesprechung :

Gerhard Wallner: mailto:schuler-wallner@aon.at

Verlag Anton Pustet, Salzburg 2009; http://www.verlag-anton-pustet.at

Inhalt
In den frühen 60er Jahren hatte es sich unter Kollegen, die das Bauhaus schätzten, herumgesprochen, dass es bei den Auböck´schen Werkstätten in der Wiener Bernhardgasse Modernes und Qualitätsvolles zu kaufen gibt: Möbel, Haushaltsgeräte, Gläser, Bestecke, usw. Wer sich damals mit diesen sowohl  schönen als auch  funktionsgerechten Dingen versorgte, kann sie heute noch gut gebrauchen, ein hervorragendes Kriterium vor allem für die  Zeitlosigkeit der Auböck´schen Entwürfe.

Das vorliegende Buch  beschreibt aber nicht nur modernes Design von Gebrauchsgegenständen, es dokumentiert außerdem einen wichtigen Bereich der neuen Entwicklung der Nachkriegsarchitektur in Wien und präsentiert in interessanter Weise das Engagement von nahezu vier Generationen der Familie Auböck für eine funktionellere und schönere Umwelt.
 Professor Carl Auböck (1924-1993) habe ich während meiner Tätigkeit in der Wiener Stadtplanung kennen und schätzen gelernt. Ihm ging es nie um einen Auftrag allein. Er wusste von interessanten Büchern zu berichten, von neuen Entwicklungen und von seinen Initiativen für zeitgemäße Architektur. Dazu gehören die mit Professor Roland Rainer gemeinsam geplante Fertigteilsiedlung in Wien 13, Veitingergasse (1954), die neuen Wohnhäuser der Gemeinde Wien mit Arch. Adolf Hoch und Arch. Carl Rössler in Wien 2, Vorgartenstraße (1962) oder auch die späteren Siedlungen mit Arch. Harry Glück am Maurer-Berg (1968) und in Kaltenleutgeben (1969). Zahlreiche Fotos zeigen auch großzügige Einfamilienhäuser, Ausstellungshallen und noble Geschäfte, auch manche wichtige Begegnungen mit Persönlichkeiten dieser Zeit.
Bekannt waren auch Carl Auböcks gute internationale Beziehungen und seine Lehrtätigkeit im In- und Ausland. Wenig überraschend daher seine zahlreichen wohlverdienten Ehrentitel und Präsidentschaften.

Durch die Herausgabe dieses inhaltsreichen Buches durch das Carl Auböck Archiv Wien gemeinsam mit Marion Kuzmany mit Beiträgen von Carl Auböck (1924), Carl Auböck (1954), Charlotte Blauensteiner, Günther Buchinger, Walter Chramosta, Karin Hirschberger, Marion Kuzmany, Isabella Marboe, Eduard Sekler und Maria Welzig werden die Leistungen der Familien Auböck auf dem Gebiet der gestalterischen Entwicklung Wiens im 20. Jahrhundert und bis heute erst deutlich sichtbar. Man muss deshalb allen Beteiligten danken, denn Umweltverschmutzung gibt es heute nicht nur in der Luft, auf den Straßen und in den Büros, sondern optisch und in großem Umfang auch auf dem Gebiet der Gestaltung. Die Auböck´schen Entwürfe haben jedenfalls gezeigt, wie eine Welt schöner und sinnvoller aussehen kann.
 Gerhard + Gisela Wallner, Urbanisten

http://www.kultur-punkt.ch/galerie/g-autorena-z.htm

http://archiv.kultur-punkt.ch/galerie/g-autorena-z.htm