Michael Hirsch: Logik der Unterscheidung – Zehn Thesen zu Kunst und Politik vom Herausgeberteam: Steffen Zillig, Elias Wagner, Max Prediger (Draft Writer) & 2 mehr
Diskurs Platon Akademie 4
M. Hirsch: Kulturelle Linke ...
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Online-Publikation: August 2015 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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Taschenbuch: 48 Seiten; 150 x 100 mm, broschiert; ISBN-10: 3864850908; ISBN-13: 978-3864850905; EUR 8,00
Edition Uhlenhorst-Textem Verlag; http://www.edition-uhlenhorst.de ; http://www.textem.de/index.php?id=verlag
Charakteristika
>>Das Erstarken der kulturellen Linken (...) ist das Symptom einer Schwäche der politischen Linken. <<
Inhalt
Viele von uns befürworten intuitiv die Ästhetik subversiver Gesten gegenüber der bestehenden Gesellschaftsordnung. Aber auf welcher Vorstellung beruht diese Ästhetik? Und warum ist das Bedürfnis, künstlerische Werke anhand politischer Modelle zu beschreiben, so stark? Mit zehn Thesen zu Kunst und Politik plädiert Michael Hirsch für eine kritische Neubewertung unserer Sympathie für künstlerische Subversion.
Autor
Michael Hirsch lehrt als Privatdozent für Politische Theorie und Ideengeschichte an der Universität Siegen. Er ist freier Autor in den Bereichen Ästhetik und politische Theorie und lebt in München.
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Stimme
»Keiner insistiert derzeit entschiedener auf der Bedeutung einer Politik als Ort der Entscheidung einer Gesellschaft über sich selbst, gegenüber einer Kunst als souveräner ethischer Instanz als Michael Hirsch.«
Marcus Steinweg
Zur Verlagsstruktur
Die Edition Uhlenhorst wird herausgegeben von Hanna Böge, Max Prediger, Nils Reinke-Dieker, Nino Svireli, Elias Wagner und Steffen Zillig. Sie erscheint im Textem Verlag, Hamburg.
Fazit, dem Kontext der Inhaltsfolge folgend:
Richtig ist, gekürzt und ohne Konjunktiv gesagt: Ein Denken das mit Resignation bricht, befreit sich vom Legitimationsbedürfnis durch 'politischen Nutzen..' So die Redaktion - zu Recht in der Diskursschrift des Autors Michael Hirsch "Logik der Unterscheidung" , mit zehn Thesen zu Kunst und Politik.
Folgende Aussagen erscheinen gerafft, um einen klärenden 'panoramatischen' Blick zu erhalten:
Thesen
1-2 Ästhetisierung der Kunst
- Verdrängung herrscht im Bereich kultureller Praktiken im Scheitern der Übertragung zur Infrastruktur der Gesellschaft (politisch, rechtlich, sozial)..
- Künstlerische Subversion im Gestus des Kunstwerks ist auch zugleich Kritik an der gesellschaftlichen Umgebung..
- Konkrete Rechte von Kunst-Formen der Kritik und Unzufriedenheit entsteht in der Debatte ein 'politischen Expressionismus' eine linke und rechte Form:
- links die Fabrikation von ?Konsens?/fauler Kompromiss' durch Obrigkeit (libertärer Protest, Widerspruch und Dissens),.
- rechts arbeitet die Variante mit einem autoritären Politik- und Demokratiemodell..
2
Radikaldemokratische & postmarxistische Theorien produzieren gegenaufklärerische Ideologien
- Althusser hat eine postmaterialistische Wende im marxistischen Denken eröffnet, so entsteht ein partiell affirmativer Ideologiebegriff: statt politischer Agenda und einem Reformprojekt entsteht eine Konfliktorientierung ..
3
Politisierte Kunst = maskiertes scheinsoziales Polit-Marketing (Quellen: Nietzsche, Benjamin)
4
Kulturelle Selbstbeschreibung beschreibt zweifach institutionelle Kritik vor Ort und im kulturellen Feld..
- Ideologische und politische Annahmen könnten durch Reflexion einen utopischen Begriff von Avantgarde universal-emanzipatorischer Projekte entfalten..
- Vision/Utopie: Statt impliziter Kulturarbeiter ein sozial, bürgerlich anerkannter, arbeitsteilig und autonom wirkender Künstler..
5
Der kulturelle & ethische Subversionsbedarf resultiert aus persönlicher und politischer Unfreiheit..
- Das betrifft Praxis, Verhaltensweisen, Haltungen und Lebensformen
6
Erste Essenz: Avancierte aktuelle Theorien und Praktiken radikaler Demokratie betreiben eine Ästhetisierug der Politik von links!
- Der ant-/agonistische* Ausdruck des Konflikts ist ein paradoxer Modus sozialen Zusammenhalts
* (entgegengesetzt / gleichgesetzt wirkend)v
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Politische & ethische Motive müssen in ihrer jeweiligen Besonderheit gesehen werden.
- (Surrealismus-Breton: profane Erleuchtung, Messianismus: Benjamin - Agamben (Mittel ohne Zweck), Derrida, Laclau.)..
- Gegen die Tendenz - für eine Befreiung des Ethischen von seiner politischen Überdetiminisierung befreien.. (volle Zustimmung)
- Mittel ohne Zweck beinhaltet die Eigenart - gegen politisches Selbstverständnis, konservative Ideologiekritik und deren
Dekonstruktion des Radikalismus: der Reduktion auf Radical Chic, Heuchelei, Pseudo-Radikalismus...
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Neoliberale Politik der sozialen Unsicherheit unterwandert die Grundlagen der intellektuellen Kritik an der sozialen Arbeitsteilung. (v.Z.)
- Kanonisch: Benjamin's Idee der ' positiven Barbarei' (Idee einer schöpferischen, befreienden Zerstörung)
- Die neoliberale Drohung mit Arbeitslosigkeit unterwandert die kritische Infragestellung, indem sie jeden Einzelnen (& bereits Vereinzelten Scheinsubjekt)
mit Exklusion bedroht, verunsichert mit seinem hegemonalen Projekt alle bestehende festen Subjektpositionen und Identitäten.. (volle Zustimmung)
- Daraus folgt: Die künstlerische, theoretische, schriftstellerische Politik der Intellektuellen muss radikal umformuliert werden in Richtung Emanzipation (v..Z.)
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(Emanzipatorische) Politik zielt auf Inklusion ab, Ethik auf Exklusion
- Problem: Die politische und soziale Inklusion des Bürgers in die Gesellschaft ..die demokratische Politik strebt Kontrolle der Emanzipations-Mittel an..
- Ziel der Emanzipation: unmittelbare Utopien von Anarchie und Kommunismus.(Benjamin: 'reine Mittel') .dialektisch-diskursiv entfalten
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Wir müssen die Bedeutung des Nichtpolitischen bestimmen (können), um das subversive Potential/Projekt unserer kulturellen Produktion zu verstehen (v.Z.)
- wir müssen die Utopie der Kultur und der kulturellen Arbeiter mit der allgemeinen Utopie der Gleichheit (Selbsterhaltung, Arbeitsteilung des Subjekts i.d.Ges.) verbinden..
- Es gilt Elemente der realen Realität als Material für eine spezifisch ästhetische Suche nach Interessantem & Bemerkenswertem gebrauchen...(v.Z.)
- Die Logik besteht in einer Entwerkung einer Aufhebung der üblichen Bedeutung des dargestellten Materials.
- In diesem Sinne ist Kunst ein utopischer sozialer Ort des Ausdrucks, der Kritik und des Austauschs...
Hirsch's Quintessenz:
" Die eigentliche Macht der Subversion rührt von der Verweigerung her, diese negative Energie in positive Antworten auf die praktische und politischen Fragen unserer Zeit zu übersetzen." (v.Z.) Und unsere Sichtweise? Sind wahlverwandt ! m+w.p15-8
Vertiefende bis weiterführende Hinweise zu den Protagonisten:
Althusser
https://de.wikipedia.org/wiki/Louis_Althusser
http://www.kultur-punkt.ch/diskurs-aktuell/s-zizek-quer-durchs-reale.html
Nietzsche
http://www.nietzsche.de/becontent20.cgi?showContent=index_deutsch
http://www.kultur-punkt.ch/rueckkehr-des-autors.html
Benjamin
https://de.wikipedia.org/wiki/Walter_Benjamin
http://www.kultur-punkt.ch/zwischenraum.html
http://www.kultur-punkt.ch/kunst-ereignisse-nach-topoi-az/zpk-zentrum-paul-klee-bern/klee-angelusnovus.html
http://www.kultur-punkt.ch/swr2-kooperation/swr2-kooperation-suchworte-a-z/swr2-suchworte-a/archaeologie-jetztzeit.html
Breton
https://de.wikipedia.org/wiki/Andr%C3%A9_Breton
http://www.kultur-punkt.ch/meret-oppenheim.html
Agamben
https://de.wikipedia.org/wiki/Giorgio_Agamben
http://www.kultur-punkt.ch/prankl-masken-c-prints.html
http://www.kultur-punkt.ch/diskurs-platon-akademie-4-pa4/pa4-suchworte-a-z/pa4-suchworte-a/abgruendiges.html
http://www.kultur-punkt.ch/diskurs-platon-akademie-4-pa4/pa4-suchworte-a-z/pa4-suchworte-l/lebe