"Ich katapultiere mich behutsam tastend aus dem jeweiligen Zukunftsfeldern wie Soziale Medien, Bildhaftigkeit unverortet und frage - aus welchem Ort wird Philosophie wohl überleben?" Armen Avanessian

Denkbild: Digitale Datenkrake, wirkt weltweit - Start-ups / 'Kraken-BeRattung' ist möglich?!
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Algorithmische Weltherrschaft

 "Ich katapultiere mich behutsam tastend aus dem jeweiligen Zukunftsfeldern wie Soziale Medien, Bildhaftigkeit unverortet und frage - aus welchem Ort wird Philosophie wohl überleben?" Armen Avanessian
Armen Avanessian
https://de.wikipedia.org/wiki/Armen_Avanessian

Protagonist
Armen Avanessian (* 1973 in Wien) ist ein österreichischer Philosoph, Literaturwissenschaftler und politischer Theoretiker. Er arbeitete unter anderem an der Freien Universität Berlin und war Gastprofessor am German Department der Columbia University sowie im German Department der Yale University. Einer breiteren Öffentlichkeit wurde er durch die Arbeit rund um Spekulativen Realismus und Akzelerationismus in Kunst und Philosophie bekannt.

Werk
Nach seiner Dissertation, die sich bereits mit
Phänomenen an der Schnittstelle von Kunst, Politik und Philosophie
beschäftigte, konzentrierte sich Avanessian auf die Ausarbeitung eines neuen literaturtheoretischen und sprachphilosophischen Forschungsansatzes. Gemeinsam mit fachlichen Kollegen wie Anke Hennig arbeitete er ab 2011 verstärkt an einer Verbindung neuer spekulativ-ontologischer Ansätze mit den sprachphilosophischen Theorien des 20. Jahrhunderts, vornehmlich in den gemeinsam geschriebenen Monografien Präsens. Poetik eines Tempus (Diaphanes, Berlin 2012) und Metanoia.
Spekulative Ontologie der Sprache
(Merve, Berlin 2014). Er transportierte außerdem den Akzelerationismus maßgeblich als Richtung der politischen Philosophie in den deutschsprachigen Raum. Für die Bemühungen um seine post-kapitalistischen Ideen und Publikationen wurde Avanessian 2015 vom Wired-Magazin als einer der wichtigsten Vordenker des Jahres benannt.[2]
Mit dem Berliner Regisseur Christopher Roth produzierte er den 2016 erschienenen Film Hyperstition, der unter Zuhilfenahme von
Ontologie, Science Fiction und soziologischen Themen das Konzept Zeit hinterfragt.
Der Film ist aus Gesprächen mit namhaften Philosophen und solchen einer jüngeren Generation zusammengesetzt und wurde auf verschiedenen Kunstfestivals in Europa und den USA gezeigt.
Als zentraler Teil von Avanessians Arbeit muss mittlerweile seine außerakademische Tätigkeit betrachtet werden. Das betrifft sowohl viel diskutierte publizistische Bezugnahmen zu aktuellen politischen Themen wie der Flüchtlingsfrage,
eine Vielzahl an Vorträgen im deutschsprachigen, aber auch internationalen Kunst- und Kulturbereich, sowie eine Vielzahl an Interviews und intellektuellen Porträts. Jenseits des klassischen akademischen Mainstreams gelingt es Avanessian auch immer wieder, neue Begriffe und theoretische Konstellationen in den öffentlichen Diskurs zu schmuggeln, wobei es sich dabei teilweise um Neologismen, teilweise um bereits zuvor in kleineren Zirkeln geläufige Begriffe handelt, die Avanessian als Herausgeber gewissermaßen auf neue Weise produziert und für den deutschen Kontext präpariert. Beispiele hierfür sind
„Spekulativer Realismus“, „Akzeleration“, „Xenofeminismus“, „Hyperstition“ oder zuletzt das Konzept des „Zeitkomplex: Postcontemporary“. Hyperstition
ist hierbei nicht nur ein weiterer Begriff, sondern beschreibt zugleich eine
Methode: die aus der Zukunft in die Gegenwart gerichtete Verwirklichung von Ideen oder Fiktionen.

*
Avanessian's Statements im Diskurs mit SRF1-Sternstunde Philosophie

> Aktuell herrscht ein erstarrter Blick - links wie rechts - auf die disfunktionale  Technologie, dieser Blick ist vergangenheitsbezogen und alle Werkzeuge bilden eine postkapitalistische Schutthalde
> Ein Smartphon ist ein Wagen (Werkstück) ohne Pferd
> Es besteht bereits global wie mehr und mehr regional wie privat eine Datenherrschaft von Wenigen mithilfe der Algorithmen**, das zu einem Miserabilismus führt: ein Beispiel: Das deutsche Lagedenken im Umgang mit Migranten (hilflose Wesen statt eigenverantortliche Subjekte..)...
Pathos der Verschlechterung
Die linke Kritik hat sich in einem Dilemma verrannt: Entweder Hyperkritik oder Miserabilismus, lautet heute die Alternative. Isolde Charim, http://taz.de/!t5234468/
http://peter-nowak-journalist.de/tag/miserabilismus/
**) Algorithmus** ist eine eindeutige Handlungsvorschrift zur Lösung eines Problems oder einer Klasse von Problemen. Algorithmen bestehen aus endlich vielen, wohldefinierten Einzelschritten.[1] Damit können sie zur Ausführung in einem Computerprogramm implementiert, aber auch in menschlicher Sprache formuliert werden. Bei der Problemlösung wird eine bestimmte Eingabe in eine bestimmte Ausgabe überführt.https://de.wikipedia.org/wiki/Algorithmus

> Aus der Zukunft die Gegenwart, das Jetzt dystopisch* denkend verändern (gestalten, Marga)...zu einer gegenwärtigen Zukunft...
*) Dystopie (zu griechisch dys- = schlecht und tópos = Platz, Stelle; englisch dystopia), auch Antiutopie genannt, ist ein Gegenbild zur positiven Utopie, der Eutopie, und in der Literaturwissenschaft eine fiktionale, in der Zukunft spielende Erzählung mit negativem Ausgang. Sie entwirft ein zukunftspessimistisches Szenario von einer Gesellschaft, die sich zum Negativen entwickelt, und stellt somit einen Gegenentwurf zu Thomas Morus’ Utopia dar.

> präemptiv
1 (George W. Bush: bedeut Prävention eine Militäraktion zur Ausschaltung einer zukünftigen Gefahr .. (beispielsweise die Zerstörung von vermuteten Giftgasfabriken), so setze die Präemption erst bei einem unmittelbar bevorstehenden Angriff an. Abgrenzung und Definition des pre-emptive strike sind sehr umstritten)
2 (Der Präventiv/schlag führt  entweder zu einem so genannten Enthauptungsschlag, der dezidiert die Führung der gegnerischen Streitmacht schwächt oder vernichtet (bzw. die des Landes, dem aggressive Absichten unterstellt werden) oder
 zu einem (regulären) Krieg, einem Präventivkrieg, der unter anderem verhindern soll, dass Kampfhandlungen auf dem eigenen Territorium ausgetragen werden
Ein Stillstand der militärischen Aktionen ist in der Regel nicht Ziel des Vorgehens. )
3 Präventivkriege werden als vorweggenommene Verteidigung gerechtfertigt, da der bevorstehende Angriff des Gegners nur vorweggenommen werde, um den Vorteil des Angreifers der eigentlich bedrohten Seite zukommen zu lassen.)

> "Ich katapultiere mich behutsam tastend aus dem jeweiligen Zukunftsfeldern wie Soziale Medien, Bildhaftigkeit
apunktiv / unverortet und frage - aus welchem Ort wird Philosophie wohl überleben?
Wichtig wäre ein offensiver und optimistischer Umgang mit diesem Fragefeld, wie ich ihn pflege, so Avanessian, sinngemäss".
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