Yascha Mounk : Der Zerfall der Demokratie

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Populismus - Liberale Demokratie
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Online-Publikation: Februar 2018 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Yascha Mounk : Der Zerfall der Demokratie >>
352 S.; Hardcover, Droemer HC ;  ISBN: 978-3-426-27735-5; € 22,99 / E-Book (€19,99)
Droemer Knaur  Berlin; http//www.droemer-knaur.de; http//www.pattloch.de;

Charakteristika
> Wie der Populismus den Rechtsstaat bedroht

Inhalt
Die Demokratie droht zu scheitern. Politikverweigerung und rechtspopulistische Parteien wie AfD, FPÖ und Front National untergraben stabile Regierungen. Der Havard-Politologe Yascha Mounk legt Gründe und Mechanismen offen, die westliche liberale Rechtsstaaten – so auch die USA unter Donald Trump – erodieren lassen.
 Die Demokratie steckt weltweit in einer tiefen Krise. Die Zahl der Protestwähler steigt, Populisten erstarken, traditionelle Parteiensysteme kollabieren. Der renommierte Politologe Yascha Mounk untersucht diesen alarmierenden Zustand, der zwei Muster erkennen lässt: Entweder werden wie in den USA, Ungarn, Polen und der Türkei Demagogen ins Amt gewählt, die die Rechte von Minderheiten mit Füßen treten, oder eine Regierung verschanzt sich, freiheitliche Rechte garantierend, hinter technokratischen Entscheidungen – und verliert wie in Deutschland, Großbritannien und Frankreich zunehmend an Volksnähe.
 Klar und deutlich erklärt Mounk die komplexen Gründe und Mechanismen, die die Demokratie zu Fall bringen können. Er benennt Maßnahmen, um bedrohte soziale und politische Werte für die Zukunft zu retten. Dazu gehört, eine breite Koalition gegen Populisten aufzubauen, die Unabhängigkeit der Justiz und Presse zu verteidigen, die Teilhabe der Bevölkerung an politischen Prozessen zu stärken, die soziale Ungleichheit zu bekämpfen – und vor allem die persönliche Komfortzone zu verlassen, um sich im Sinne der Demokratie politisch zu engagieren.
 Eine brillante und aufrüttelnde Analyse unserer politisch aufgeheizten Gegenwart.

Autor
Yascha Mounk, 1982 in München geboren, lehrt politische Theorie und komparative Politik an der Harvard University. Sein Forschungsschwerpunkt umfasst die Geschichte des Populismus und die Krise der liberalen Demokratie. Mounks Beiträge über europäische und amerikanische Politik erscheinen u.a. in "The New York Times", "The Wall Street Journal", "Foreign Affairs", "Slate" und "Die Zeit".

Fazit
Der Harvard-Lehrende Yascha Mounk sorgt sich in seinem Diskursbuch "Der Zerfall der Demokratie" mit Recht um sie.
Der aktuelle Trend verrät nichts Gutes, so Mounk. Er definiert das Krisenfeld der Demokratie so: Steigende Rechtlosigkeit, Entkonsolidierung, A/soziale Medien, wirtschaftliche und demografische Ängste, Sicherheit und Lebensunterhalt  / Ressentiments bis zu Xenophobie, Identitätsverlust / Instabilität nehmen zu.
Gegenmittel dazu benennt Mounk mit Zähmen des Nationalismus, Sanieren der Wirtschaft und Erneuern des Glaubens an eine soziale, liberale Demokratie.
Sein Kredo: Gegen das an- und ausbrechende Zeitalter des Populismus können wir:
- auf der Strasse Parolie bieten
- unsere Mitbürger an die Vorzüge der Freiheit und der demokratischen Selbstbestimmung erinnern
- etablierte Parteien zu einem ehrgeizigen Programm drängen, dass noch bestehende Versprechen von einer   besseren Zukunft für das Gros der Bevölkerung glaubhaft zu erneuern.. .
Was bleibt ist die Frage, wo wir gerade stehen, ist dieses berechtigte Kredo zur sozial-liberalen Demokratie  eine Vision oder bereits eine Utopie? m+w.p18-2
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