Hamed Abdel-Samad, Mouhanad Khorchide : Ist der Islam noch zu retten?

Diskurs Aktuell  A-Z  > Islam -
Ist Islam - zu retten?  Streitschrift
-da-droemer-knaur17-5islam-zu-retten

Online-Publikation: Mai 2017 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Hamed Abdel-Samad, Mouhanad Khorchide : Ist der Islam noch zu retten? >>
304 S. Hardcover, Droemer HC;  ISBN: 978-3-426-27734-8; € 19,99 / E-Book (€17,99)
Droemer Knaur  Berlin; http//www.droemer-knaur.de; http//www.pattloch.de;

Charakteristika
Eine Streitschrift in 95 Thesen

Inhalt
Die Angst vor dem Islam geht um in Europa. Zu Recht, sagt Hamed Abdel-Samad, denn er ist eine Religion, die zu Gewalt und Diskriminierung aufruft. Das ist nur eine Lesart des Koran, erwidert der Münsteraner Professor Mouhanad Khorchide und fordert für den Islam eine Reformation, denn er sei im Kern eine Religion der Barmherzigkeit.
 Vor dem Hintergrund der aktuellen Krise des Glaubens, der islamischen Staaten und der islamischen Gemeinschaften im Westen diskutieren Hamed Abdel-Samad und Mouhanad Khorchide kontrovers zentrale Fragen dieser Religion. Sie greifen brennende Themen auf wie Scharia, Gewalt, Dschihad, Meinungsfreiheit, Menschenrechte, die Rolle der Frau und der Religion in der Demokratie. Ist der Islam noch zu retten? ist eine Streitschrift, die zwei unterschiedliche Perspektiven auf die Zukunft des Islam in den westlichen Staaten ermöglicht.

Autorenteam
Hamed Abdel-Samad,
geboren 1972 bei Kairo, studierte Englisch, Französisch, Japanisch und Politik. Er arbeitete für die UNESCO, am Lehrstuhl für Islamwissenschaft der Universität Erfurt und am Institut für Jüdische Geschichte und Kultur der Universität München. Abdel-Samad ist Mitglied der Deutschen Islam Konferenz und zählt zu den profiliertesten islamischen Intellektuellen im deutschsprachigen Raum.
 Seine Autobiographie „Mein Abschied vom Himmel“ sorgte für Aufsehen: „Was er von seinen Landsleuten erwartet, hat er selbst vorgemacht: Aufklärung durch Tabubruch." ZDF-Aspekte
Mouhanad Khorchide,
geboren in Beirut, aufgewachsen in Saudi-Arabien, studierte Islamische Theologie und Soziologie in Beirut und Wien. Seit 2010 ist er Professor für Islamische Religionspädagogik


Fazit
Islamwissenschaftler Hamed Abdel-Samad (Erfurt)  schreibt und diskutiert mit offenem Visier mit dem  Islam-Theo- und Soziologe (Beirut und Wien Mouhanad Khorchide zur aktuellen Frage "Ist der Islam noch zu retten?" Kurze Antwort: Es entstand eine Streitschrift in 95 Thesen, die hier ansatzweise
so lauten:
Im Schluss
Khorchide vertritt ein Konzept einer Theologie der Barmherzigkeit, die Abdel-Samad als aktuell utopisch sieht. Wir übrigens mit ein As.
Zur These 80 Zukunft Islam
Der Islam kennt keine Kirche und eigentlich auch keine religiösen Autoritäten. Er kennt in seiner 1400-jährigen Geistesgeschichte vielmehr eine Bandbreite an Schulen, Interpretationen und Positionen.
Er spiegelt so als dezentral und plurale Religion eine innnerislamische Vielfalt wider - als Kommission ein Ansprechpartner für den Staat ? Aktuell nein.
Zur These 67 Scharia und säkularer Staat
Wer hat den Mut die Muslime zu überzeugen, dass das Konzept der Propheten ein Auslaufmodell ist ....dass die Menschenrechtserklärung der VN und die modernen Verfassungen westlicher Staaten viel humaner und menschenzugewandter sind als das 'letzte Wort Gottes' und das unzeitgemässe Regelwerk seines Propheten? Aktuell nein
Zur These 55 Islam und Gewalt
Dschihad ist und bleibt ein belasteter Begriff. Er hat viel Leid gebracht und wird es vermehren. Dem ist zuzustimmen.
Zum Gottesbild im Islam
Nächstenliebe wird nur exklusiv gespendet - innerhalb einer Gemeinde..
Die Gnade Gottes richtet sich nur an die Anhänger Mohameds. Unrecht an Jesiden und Christen wird ignoriert.
Positionsbestimmung
und Quintessenz:
Abdel-Samad betont die Notwendigkeit der genauen historischen Kontextualisierung des Korans.
Er vermisst innerhalb der muslimischen Gemeinde zumeist eine sachliche Debatte. Diese ist emotionsgeladen, persönlich vorwerfend, sich-angegriffen-fühlend oder endet im  Beleidigtsein. Statt Gegenargumente gibt es Abwehr, durch die jede Debatte von vornherein im Keim erstickt wird.
Ist also der Islam reformierbar fragt er uns und wir antworten mit aktuell nein, er ist zutiefst zerstritten bis pathologisiert  und wendet sich in xenophobisch bis todbringender Weise gegen die Anderen in der Welt (die sogenannten Ungläubigen ..). m+w.p17-6
***