Uwe Timm : Vogelweide . Roman

elletristik
U. Timm: Vogelweide
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Online-Publikation: Februar 2015 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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dtv :  336 Seiten; ISBN 978-3-423-14379-0; EUR 9,90 [D] 10,20 [A]  SFR14,90 [CH]
Deutscher Taschenbuch Verlag, München; http://www.dtv.de

Inhalt
Zwei Paare, die Liebe und die Macht des Begehrens
Ein Mann hat alles verloren, seine Freundin, seine Geliebte, seinen Beruf, seine Wohnung und ist hoch verschuldet. Nun lebt er allein auf einer Insel in der Elbmündung als Vogelwart. Doch Anna kündigt ihren Besuch an - eben jene Anna, die vor sechs Jahren vor ihm nach New York ge ohen ist und zuvor sein Leben komplett aus den Angeln gehoben hat. Während Eschenbach sich auf das Wiedersehen mit ihr vorbereitet, besuchen ihn die Geister der Vergangenheit und es entfaltet sich die Geschichte von Eschenbach, Selma, Anna und Ewald. Die Geschichte von zwei Paaren, die glücklich miteinander waren und es nicht bleiben konnten. Uwe Timm erzählt präzise, schön, komisch und klug von den geheimnisvollen Spielregeln des Lebens und von der Kunst des Abschieds.

Autor
Uwe Timm wurde 1940 in Hamburg geboren. Er war der Nachzügler in der Familie und stand bei seinem autoritären Vater im Schatten des 16 Jahre älteren Bruders Karl-Heinz, der sich freiwillig zur SS-Totenkopfdivision meldete und 1943 in einem Lazarett in der Ukraine starb. In seiner autobiografischen Erzählung "Am Beispiel meines Bruders" (2003) unternahm Uwe Timm Jahrzehnte später den Versuch einer literarischen Annäherung an Bruder und Vater. Geschichten faszinierten Uwe Timm von klein auf: Er lauschte dem "Seemannsgarn" seines Großvaters, einem Kapitän, schlich immer wieder zu seiner Tante ins Hafenviertel, in deren Küche sich Leute aus dem Rotlichtmilieu trafen, und schrieb schon als Schuljunge eigene Geschichten. Er machte eine Kürschnerlehre, die Prüfung bestand er mit Auszeichnung. Nach dem Tod des Vaters leitete er 3 Jahre lang das Kürschnergeschäft, machte dann am Braunschweig-Kolleg sein Abitur und studierte in München und Paris Philosophie und Germanistik. Er promovierte mit einer Arbeit über Albert Camus. Anschließend studierte er Soziologie und Volkswirtschaftslehre.

Fazit
Der  "Seemannsgarn" in seinem Lebensumfeld am Meer hat sich in einen konturierend-klärende Blick auf die 'Findlinge' konzentriert wie etwas Verlorene/s, Eremiten, Liebesdurstige bis zu Strandgütern wie 'ein kleiner blauer Plastikfisch, mit dem Kinder in der Badewanne spielen. Ein eindringlich und berührender Roman von Uwe Timm die " Vogelweide" liegt vor den Lesenden, zum Zugreifen einladend. m+w.p15-1