Michail Bulgakow : Die verfluchten Eier . Roman
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M. Bulgakow: Die verfluchten Eier
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Online-Publikation: Februar 2016 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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dtv 14478 ; 144 Seiten; ISBN 978-3-423-14478-0; 9.90 [D] 10.20 [A]
Deutscher Taschenbuch Verlag, München; http://www.dtv.de
Charakteristika
Brillante Neuübersetzung
Inhalt
Professor Pfirsichow, an der Moskauer Universität eine Institution auf dem Gebiet der Zoologie, entdeckt einen »roten Strahl«, der auf alles eine enorm wachstumsbeschleunigende Wirkung zu haben scheint. Ein ahnungs- wie skrupelloser Funktionär sieht die Chance, die hungernden Massen durch bestrahlte Eier ruhigzustellen. Er stiehlt die Erfindung. Aber unter dem Strahl entschlüpfen den Hühnereiern aus Deutschland plötzlich monsterhafte Reptilien.
Autor
Michail Bulgakow
wurde am 15. Mai 1891 in Kiew geboren und starb am 10. März 1940 in Moskau. Nach einem Medizinstudium arbeitete er zunächst als Landarzt, zog aber dann nach Moskau, um sich ganz der Literatur zu widmen. Er gilt als einer der größten russischen Satiriker und hatte zeitlebens unter der stalinistischen Zensur zu leiden. Seine zahlreichen Dramen durften nicht aufgeführt werden, seine bedeutendsten Prosawerke konnten erst nach seinem Tod veröffentlicht werden.
Übersetzer
Alexander Nitzberg
wurde 1969 in einer Künstlerfamilie in Moskau geboren. (Mutter Schauspielerin, Vater Maler und Bildhauer). 1980 reiste er nach Deutschland aus. Er studierte Germanistik und Philosophie in Düsseldorf und lebt nun als freier Schriftsteller, Übersetzer, Publizist, Librettist und Rezitator in Wien.
Für seine Arbeiten wurde er vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Ersten Düsseldorfer Lyrikpreis (1996), dem Förderpreis für Literatur der Stadt Düsseldorf (1998) und des Landes NRW (1998) sowie auf Vorschlag von Peter Rühmkorf mit dem Förderpreis zum Joachim-Ringelnatz-Preis der Stadt Cuxhaven (2002). 2008 erhielt er den Förderpreis zum Hugo-Ball-Preis der Stadt Pirmasens, 2009 das Fellowship-Stipedium der Stiftung Insel Hombroich und war 2010 zur Ernst-Jandl-Poetikdozentur nach Wien eingeladen. Seine Neuübersetzung des Romans “Meister und Margarita” Michael Bulgakow wurde 2013 für den Preis der Leipziger Buchmesse (in der Sparte Übersetzung) nominiert. Im selben Jahr wurde er mit dem Jane-Scatcherd-Preis der Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Stiftung geehrt. 2014 folgte der Read Russia-Preis der Russischen Föderation.
Alexander Nitzberg ist Mitglied im P.E.N.
Fazit
Der Landarzt und Autor Michail Bulgakow übergibt posthum - nach zwei Generationen - Alexander Nitzberg die translinguale 'Stafette' und so kommen zwei in Moskau Geborene in Wien zum wahlverwandt-fördernden Ausdruck. So im Roman "Die verfluchten Eier" geschehen. Besonders das offenbarende Nachwort von Nitzberg entbirgt die Feinfühligkeit dieser beider Sprachenthusiasten, wenn dieser diskursiv festhält ob ein vermeintlichen 'Unterschied zwischen Poesie und Prosa existiert'. Keiner sagt Nitzberg und wir stimmen zu. Schon allein deshalb, weil bereits der Name des Protagonisten im Roman Pfirsichow betitelt ist was an eine wunderbare reife zugleich aber sehr fragile Frucht mahnt, die sich im Romanverlauf gesprächsoffen und stets leicht ironisch erfrischend und gleichfalls fragil in Inhalt und Form den Lesenden (chekhov-nah) zugewandt öffnet. m+w.p 16-3