Gottfried Keller: Der grüne Heinrich . Roman . Herausgegeben und mit einem Nachwort von Clemens Heselhaus
Belletristik
G. Keller: Der grüne Heinrich
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Online-Publikation: April 2015 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
dtv 13538 : 832 Seiten; ISBN 978-3-423-13538-2; 12.00 [D] 12.40 [A]
Deutscher Taschenbuch Verlag, München; http://www.dtv.de
Charakteristika
Der große (Anti-)Bildungsroman des 19. Jahrhunderts
Inhalt
Das aus bescheidenen Familienverhältnissen stammende Muttersöhnchen Heinrich Lee wegen der Farbe seines Wamses »grüner Heinrich« genannt will sein Glück in der Malerei suchen. Mit großen Erwartungen kommt er nach München, wo ihm seine hochfliegenden Träume durch erniedrigende Erfahrungen als Gelegenheitsarbeiter gründlich ausgetrieben werden. Heinrich sagt sich von der Malerei los und kehrt desillusioniert in seine Heimatstadt zurück.
Da seine vom Gram zermürbte Mutter in der Zwischenzeit verstorben ist, muss sich Heinrich auch sein moralisches Scheitern eingestehen. Die hier vorliegende Erstfassung schrieb Keller als junger, noch weitgehend unbekannter Schriftsteller in den Jahren zwischen 1846 und 1855. Gegenüber der 1879/80 erschienenen, wesentlich veränderten Zweitfassung besticht die Erstfassung durch ihre Unmittelbarkeit, ihre Radikalität und lyrische Intensität.
Autor
Gottfried Keller wurde am 19. Juli 1819 als Sohn eines Drechslers in Zürich geboren und wuchs in kleinbürgerlichen Verhältnissen auf. Nach einem Verweis von der kantonalen Industrieschule 1834 arbeitete er einige Zeit als Maler. Keller hatte bereits nach wenigen Jahren ernste Zweifel an seiner Berufswahl und entdeckte seine schriftstellerische Begabung. Dank eines Stipendiums konnte er im Herbst 1848 sein Studium der Geschichte, Philosophie und Literatur in Heidelberg aufnehmen. In den folgenden Jahren arbeitete er als freier Schriftsteller und Staatsschreiber. Keller starb am 15. Juli 1890 in Zürich.
http://de.wikipedia.org/wiki/Gottfried_Keller
Fazit
Die ersten Bogen dieses Romanes datieren aus 1847 wie es im Vorwort von G. Keller heisst. Es geht laut Nachwort von Clemens Heselhaus heisst, Keller ' einen kleinen traurigen Roman' schreiben wollte. So entstand breit-flüssig und einnehmend erzählt, den Protagonisten umfassend, auratisch ei 'jugendgeschichtliches zugleich deutsches und soziales Reisebild' auf durchaus 'eindringlich formuliert Heselhaus'. Inhaltlich geht es um Identitätsverlust, Gleichmut, Schuld/en, verlorenes Recht & 'Vaterland'. Es geht im Prinzip - durchaus aktuell - um einen Erlebnisroman der originär in einer 'vergänglichen Lebenswelt' eingebettet zu sein scheint und doch nicht mehr ist. Und - über den literarischen Gartenzaun blicken zu Keller seine Über-/Zeitgefährten Moritz von Schwind (1804 - 871) ,Adalbert Stifter (1805-1868) ja, sogar tönen Lieder von Franz Schubert (1797 -1828) in den Zeilen zuweilen - hinüber. m+w.p15-5