Kerstin Preiwuß: Nach Onkalo

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K. Preiwuss: Nach Onkalo
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http://www.kultur-punkt.ch/belletristik/gedichte/k-preiwuss-gespuer-fuer-licht.html

Online-Publikation: Februar 2017 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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Buch: Hardcover:240 Seiten . Gebunden mit Schutzumschlag; ISBN: 978-3-8270-1314-9 ;  € 20,00 [D], € 20,60 [A]
E-Book WMEPUB : ISBN: 978-3-8270-7934-3;  € 17,99 [D], € 17,99 [A]
Berlin Verlag; http://www.bloomsbury-verlag.dehttp://www.berlinverlag.de

Charakteristika
Eine Provinzgeschichte über die großen Fragen des Lebens

Inhalt
»Nach Onkalo« nimmt mit in eine oft vergessene Welt: Lakonisch, mit Sprachwitz und großer Wärme erzählt der Roman von Matuschek – Wetterbeobachter, Taubenkenner, Junggeselle.
Matuschek ist vierzig, als seine Mutter stirbt, mit der er das Haus teilte. Ohne ihre Fürsorge weiß er nicht, wie es weitergehen soll. Eine Frau hat er nicht und von dort, wo er wohnt, geht man weg, wenn man kann. Aber Matuschek ist einer, der bleibt, Bewohner des ostdeutschen Hinterlands, einer von anderen längst aufgegebenen Welt. ...
»Nach Onkalo« zeigt eine Welt am Rand, in der sich die großen Fragen nicht weniger deutlich stellen: wie man sein Leben aushält und dabei glücklich wird. Matuschek stellt sich diese Fragen nicht, er will nur seinen Alltag meistern und Ruhe. Doch vielleicht befähigt ihn genau das zur Erkenntnis »ob das Leben die Mühe lohnt«.

Autorin
Kerstin Preiwuß, geboren 1980 in Lübz (Mecklenburg), lebt als freie Autorin mit ihrer Familie in Leipzig. 2006 debütierte sie mit dem Gedichtband »Nachricht von neuen Sternen«. 2008 erhielt sie das Hermann-Lenz-Stipendium. 2012 erschien ihr zweiter Gedichtband »Rede«, der von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in die Liste der Lyrikempfehlungen des Jahres aufgenommen wurde. Zuletzt erhielt sie den Mondseer Lyrikpreis. 2014 erschien ihr vielbeachtetes Romandebüt »Restwärme«, 2016 ihr Lyrikband »Gespür für Licht« im Berlin Verlag. Im Frühjahr 2017 veröffentlicht sie dort ihren zweiten Roman »Nach Onkalo«. Kerstin Preiwuß ist Mitglied des P.E.N..

Fazit
Erst auf der vorletzten Seite des Roman "Nach Onkalo" von Kerstin Preiwuß dringt der Begriff 'Onkalo' als 'Atommüll-Höhle* für hunderttausend Jahre' narativ in das Geschehen
Ihre Sprache wirkt unmerklich durchdringend  karg, ' knochenrein' abstrahiert!. Ein Beispiel:
'Wildpfad schmal. / Losungen wie frische Liebkosungen. / War einmal.'
Ein verirrter, gekürzter Haiku-Klang, der sich seiner Form entledigt. Tief gegründetes Un- statt Ur-Vertrautheit, mit baltischer WehMut gepaart. Es kommt Fernweh auf - nach hinter der Zeit - unrettbar weg. Eine Poetin, die 'Nach Onkalo'* das Dunkle, Unverdaute des den Vor-Ort-Menschen-Altag* ausweist und wer sie liest, erspürt es . m+w.p17-3

*)Soljanka , baltisch-russisches Gericht, das im Roman auftaucht
[sʌˈlʲankə] ist eine säuerlich-scharfe Suppe der osteuropäischen Küche. Bei der Soljanka werden Schtschi (Kraut, saure Sahne) und Rassolnik (Salzgurken, Gurkenlake) vereinigt; die Verwendung von Essig statt Gurkenlake gilt als „schlechte Küche“. Flüssige und feste Bestandteile der Suppe werden getrennt zubereitet und erst wenige Minuten vor dem Servieren vereint.
https://de.wikipedia.org/wiki/Soljanka

**) Onkalo, ist ein Untergrundfelsen  in Lappland, Finnland
dient zur Endlagerung radioaktiver Abfälle. Für 100.000 Jahre?... Geprüfte Vorgehensweise : geologisch-hydrologisch-geochemisch,  in 450 Meter Tiefe....
http://www.posiva.fi/en/final_disposal/onkalo#.WKwSrnCV670
http://www.n-tv.de/politik/Finnen-bauen-ihr-Atom-Endlager-article1492796.html
Das Endlager nennt sich  genau: Olkiluoto
(finnische Kurzbezeichnung VLJ-luola für voimalaitosjäteluola, wörtlich "Kraftwerksabfallhöhle") ist ein atomares Endlager auf der Insel Olkiluoto vor der Westküste Finnlands in der Gemeinde Eurajoki rund 25 Kilometer nördlich der Stadt Rauma. Dort befindet sich auch das Kernkraftwerk Olkiluoto. Errichter und zukünftiger Betreiber des Endlager ist die Firma Posiva OY, ein Joint-Venture der finnischen AKW-Betreiber Teollisuuden Voima und Fortum.
Das Endlager ist für schwach- und mittelradioaktive Abfälle (LAW bzw. MAW) vorgesehen. Erste Standortuntersuchungen wurden bereits 1980 durchgeführt, die Bauarbeiten begannen im Jahr 1988. Im Mai 1992 wurden die ersten Abfälle eingelagert. Die Betriebsgenehmigung ist bis Ende 2051 gültig.
https://de.wikipedia.org/wiki/Endlager_Olkiluoto