Kunsthaus Langenthal: Raus aus dem digitalen Unbehagen

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Digitales Unbehagen ?!
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Online-Publikation: Oktober 2017 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Kunsthaus Langenthal:  Raus aus dem digitalen Unbehagen >>
mit zahlreichen Abbildungen. (Deutsch/Englisch)
cmv-Kunsthaus-Langenthal , Christoph Merian Verlag Basel, http://www.merianverlag.ch; http://www.merianstiftung.ch/de/aktuell.html; http://www.baslerchronik.ch; http://www.kunsthauslangenthal.ch/

Inhalt
Nach 25 Jahren World Wide Web ist alltäglich geworden, dass sich unser Leben auch in digitalen Kommunikations-Räumen abspielt. Doch in diesem digitalen Leben macht sich ein Unbehagen breit. Während wir Produkte von Apple, Amazon, Google, Facebook oder Microsoft benutzen und unverzichtbar finden, merken wir, wie sehr diese grossen kommerziellen Akteure dominieren. Ihre Services formen unser Denken und kommodifizieren Ideen von Freundschaft und Tausch. Wir surfen nicht mehr durch das wilde Web, sondern werden vom Feed gefüttert und bekommen immer mehr vom Gleichen aufgrund unserer hochgerechneten Vorlieben. Mit dem Social- Media-Account mieten wir Services, die wir mit unseren Daten und unserer Aufmerksamkeit bezahlen. Spätestens seit Edward Snowdens Enthüllungen sind auch die umfassenden staatlichen Überwachungsmethoden und ihre Verbindungen zu privaten Akteuren ins breite Bewusstsein gerückt.
Seit Beginn des Webs haben Künstlerinnen und Künstler darin eigene Räume und Kanäle geschaffen und mit künstlerischen Experimenten kritisch auf Kommerzialisierung und Restriktionen reagiert. Die Ausstellung zeigt aktuelle Arbeiten von über 30 Kunstschaffenden und Kollektiven. Sie greifen diese Themen auf, machen das digitale Unbehagen und die Gründe dafür erfahrbar oder zeigen Auswege daraus. Ausgewählte Publikationen, Künstlerbücher und Projekte werden in einem Leseraum präsentiert.
Zur Ausstellung erscheint eine Publikation mit Essays von Marie Lechner, Paul Feigelfeld und Felix Stalder sowie Texten über jedes Werk von Raffael Dörig und Claire Hoffmann, mit zahlreichen Abbildungen. (Deutsch/Englisch, Christoph Merian Verlag),

Künstlerinnen und Künstler:
Aram Bartholl, Zach Blas & Jemima Wyman, James Bridle, Harm van den Dorpel, F.A.T. Lab († 2015), Olga Fedorova, Cao Fei, Elisa Giardina Papa, Félicien Goguey, Benjamin Grosser, Hackteria, Adam Harvey, JODI, Christoph Wachter & Mathias Jud, Olia Lialina, Silvio Lorusso & Sebastian Schmieg, DISNOVATION.ORG, Joana Moll & Cédric Parizot, The Mycological Twist – Leslie Kulesh / Eloïse Bonneviot / Anne de Boer, Julian Oliver, Trevor Paglen, Tabita Rezaire, RYBN, Gordan Savičić & Bengt Sjölén, Lasse Scherffig, Erica Scourti, Yinan Song, Peter Sunde, Maddy Varner, Angela Washko, Amy Suo Wu ...

Kuratiert von Raffael Dörig, Leiter Kunsthaus Langenthal, Domenico Quaranta und Fabio Paris, LINK Art Center, Brescia. Kooperationspartner: Espace Multimédia Gantner, Bourogne
Unterstützt von Stiftung Langenthal; prohelvetia; Migros kulturprozent;

Stimmen
> Nach 25 Jahren World Wide Web ist alltäglich geworden, dass sich unser Leben auch in digitalen Kommunikations-Räumen abspielt. Doch in diesem digitalen Leben macht sich ein Unbehagen breit.
https://www.bern.com/de/aktuelles-events/veranstaltungen/detail/raus-aus-dem-digitalen-unbehagen 
> Das Unbehagen in dem Digitalen
Wie fühlt sich ein "Digital Native", der noch nie eine Videokassette zurückgespult hat? Redakteur Andreas Wilkens weiß es nicht. Er ist froh, dass viele Zeugnisse seines Lebens auf Papier existieren – aber nicht immer. 15.01.2017 08:50 Andreas Wilkenshttps://m.heise.de/newsticker/meldung/Das-Unbehagen-in-dem-Digitalen-3594449.html

Fazit
Kunsthaus Langenthal :(CH) zeigt in der Ausstellung "Raus aus dem digitalen Unbehagen" Arbeiten von 33 Gestaltern digitale Konzepte. Dabei ist ihnen selbst nicht ganz wohl dabei. Sie und wir fragen woher wohl - kommt diese Be- & Entfremdung? Zusammen mit Unbehagen (Dörig, Quaranta) ist philosphisch gesehen Agenz (Feigefeld) eine Wirkkraft und im Kontext mit Technologie kann es zu einer Empathie mit der Natur kommen stimmig (Stalder). Ist das stimmig ? Er kommt zur Auffassung, dass 'vor dem Hintergrund der sich auftürmenden Probleme.., die durch digitale Infrastrukturen Unbhagen mit verursachen, durchaus neue .. Realitäten gestaltet werden können'. Wir fügen fragend hinzu: Um welchen Preis ?
Dieses Unbehagen wird in den Werkprozessen des Gestalter-Ensembles deutlich sichtbar und berührt sichtlich kritisch, da in diesen präsentierten Gestaltungsprozessen das 'Werk-Rohstückhafte' statt des ersehnten 'synästhetisch* Hervorlugende' zum Vorschein kommt, m+w.p17-11

*)Die Synästhesie (von altgriech. συναισϑάνομαι synaisthanomai „mitempfinden“ oder „zugleich wahrnehmen“) bezeichnet hauptsächlich die Kopplung zweier oder mehrerer physisch getrennter Bereiche der Wahrnehmung. Darunter fallen Farbe und Temperatur (beispielsweise die Verbindung „warmes Grün“), Ton, Musik und Räumlichkeit, im engeren Sinne die Wahrnehmung von Sinnesreizen durch Miterregung der Verarbeitungszentren im Gehirn eines Sinnesorgans, wenn ein anderes gereizt wird. Menschen, die Wahrnehmungen derart verknüpft erfahren, werden als Synästheten bezeichnet
https://de.wikipedia.org/wiki/Syn%C3%A4sthesie
https://www.bueso.de/content/syn%C3%A4sthesie-jenseits-unserer-f%C3%BCnf-sinne

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