Bob Gysin + Partner BGP Architekten : Nachhaltig Denken in Architektur und Kunst

Architektur Lebensraum
Nachhaltig denken in Architektur & Kunst
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Online-Publikation: Dezember 2015 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<<  Hrsg. Gerhard Mack, Texte von Hubertus Adam, Angelus Eisinger, Köbi Gantenbein, Manfred Hegger, Gerhard Mack, Gestaltung von Bruno Margreth >>
398 Seiten, 387 Abb. 23,20 x 31,10 cm; Leinen; ISBN 978-3-7757-4009-8; € 58,00
Hatje Cantz Verlag, 73760 Ostfildern - Berlin; http://www.hatjecantz.de

Charakteristika
- Weit mehr als Form und Funktion
- Deutsch, Englisch

Inhalt
Das Prinzip der Nachhaltigkeit hat sich zu einem Leitbild des 21. Jahrhunderts entwickelt. Für das Architekturbüro Bob Gysin + Partner BGP ist dies nicht nur eine ökologische Prämisse, es ist zugleich Anreiz und Motor ihres architektonischen Schaffens. Seit 40 Jahren setzen sie mit dieser Verbindung Maßstäbe und zählen in der europäischen Architekturszene zu den Spitzen- und Vorreitern.
Der Katalog zeigt ihre Denk- und Arbeitsweise und bietet erstmalig Einblicke in die Planung und Realisierung, der sich die Einzigartigkeit der Projekte verdankt – vom Wasserforschungsinstitut Chriesbach bis zum neuen Hauptsitz von Greenpeace. Und bietet zudem die Gelegenheit, die gleichzeitige Praxis von Architektur und Kunst zu thematisieren und deren Vernetzungen mit der Nachhaltigkeit zu durchleuchten. Dabei gelingt es immer wieder, Grenzen zu überschreiten sowie gesellschaftliches Engagement und kulturelle Relevanz miteinander zu verbinden.

Die Protagonisten
Ihre Philosophie
BGP steht für zukunftsgerichtete Architektur. Kreativität und Innovation sind uns dabei ebenso wichtig wie die integrale Betrachtung einer Aufgabe auf allen Ebenen der Nachhaltigkeit - sozial, ökologisch, energetisch und wirtschaftlich. Unser Ziel ist die ganzheitliche Erfassung des Lebenszyklus in architektonisch hochstehenden und nachhaltigen Bauten.
Der Wille und die Lust verschiedenartige Bauaufgaben anzugehen, erlauben uns, Grundprinzipien von Projekt zu Projekt weiter zu verfolgen. Jede Bauaufgabe ist für uns die Herausforderung, den Konsens zu finden zwischen funktionalen Anforderungen, effizientem Kostenmanagement, Wünschen und Bedürfnissen unserer Auftraggeber.
Mit ihrem Team
Entwerfen, Planen und Realisieren ist bei uns eine Teamarbeit. Wir arbeiten in kollegialen, aber klar strukturierten Gruppen, wo sich jeder seinen Fähigkeiten entsprechend entfalten kann. Wir legen Wert darauf, dass bereits in der Entwurfsphase jedes Team von Ausführungsspezialisten begleitet wird. Durch hochqualifizierte Mitarbeiter und motivierte Partner sind wir zu aussergewöhnlichen und zukunftsorientierten Leistungen fähig. Dank langjähriger Zusammenarbeit verfügt unser Team über ein hohes Erfahrungspotenzial.
http://www.bgp.ch/Code/Philosophie.asp?ID_UT=1
http://www.bgp.ch/Code/Aktuelles.asp
mailto:info@bgp.ch

Fazit
Vernetzt denken und "Nachhaltig Denken in Architektur und Kunst" so lautet das Diskursbuch von Bob Gysin + Partner BGP Architekten in Zürich und Winterthur.
Es geht ihnen um die Topoi : Genius loci: Ort und Ortlosigkeit, nachhaltige Stadtentwicklung, Wohnen der Älteren (Leben rund um den Tisch), Gebäude-Gesamtheit, und um Gedanken zur Architektur-Verantwortung; n Werkbeispielen an rund Beispielen präsentiert.
Das ist löblich und auszeichnungswürdig. 
Gerade jetzt, wie auch bereits im Vergangenen ( nach Jugendstil & Art Deko die zuletzt inhärent (1) präsent waren), wo dazu keine Gedanken verloren werden, um die vorrangig neoliberale Verhaltensweisen der Baulöwenwirkkraft - mit Erbsenzählerumsicht gepaart - in einen pseudo-demokratischen Raum umzusetzen, schliesslich schwindende Subjekte in Scheinsubjekte /Objekte/Individuen stetig vermehrend zu verwandeln.
Quintessenz: Statt notwendigerweise lediglich interdisziplinär zu wirken sollte zwischen Architektur und Kunst - auf Augenhöhe versteht sich transdisziplinär pallavert werden.
Dazu hat Hevesi (1)  bereits 1897 an das Portal des 'Krauthappels', der Wiener Secession  schreiben liess: 'sine arte non est vita' gilt auch für diese Projekt - Topoi 'Spielraum' - Es mangelt an paradigmatischer Ausdruckskraft an allen Ecken und Enden dieser Projektansammlung im Werkfeld.
Wenn es in der Architektur wieder wirkkräftige Inhärenz erscheint, so ist es nicht die monomane und selbstische Art es selbst auszuformen, sondern mit demokratisch beteiligter Kooperation von 'Freischaffenden' zu tun, die - teils disfunktional im neoliberalen Bau-Spiel geduldet - in eine zukunftsgerichtete spielerische Inhärenz (2) von Architektur und Kunst als Spiel demokratischer Wirkkräfte eingebunden werden. Das fehlt hier - leider. m+w.p15-12


(1) Inhärenz (Auszug aus einem Aufruf von1998, W. Prankl )
Ihr erinnert Euch nur allzugern an den Satz von Adolf Loos << Ornament ein Verbrechen>> und der puritanen Analyse durch das Bauhaus, die den Produktmanagern aller Couleurs zu Recht in den Kram passte und sie es dank Euch, in den Wehrbauten und in den anschliessenden Wiederaufbauten, den global- grillierten Fassaden der Obersten-10-Tausend sowie ihren menschenverachtenden Massenhaltungen in den Plattenbausiedlungen und ihren bösartigen Auswirkungen, von Irkutsk bis Brest und von Nord bis Süd, realisierten.
Aus dieser Unerträglichkeit heraus und der erläuterten Erkenntnis stellen wir die neuerliche Frage an Euch beide, Freunde wie Feinde, wie wir unsere inneren Kräfte als Geistig+Seelisch-Verantwortliche die aneinander- und auseinandergeratenen Künste zu einer neuen Verknüpfung führen: ansonsten bleibt Architektur, eine Ach- und Krachbude. Nun zur Kernfrage, an der Schwelle zum dritten Jahrtausend: Welche Rahmenbedingungen setzt die Architektur des neuen Jahrtausends zur Integration der Künste zum Zusammenwirken des etablierten Apollinischen ( puritane Geometrie, Dekor..) mit dem seit den 30-iger Jahren - zwei Architekturgenerationen - in Isolierhaft befindlichen Dionysischen ( lokal-globale Geomantie, Kosmologie, Philosophie..) .
http://www.kultur-punkt.ch/Lebensraum/architektur-lebensraum-urbane-muster/muster-stadt-ii-utopie-oekologie-geomantie/w-prankl-inhaerenz-in-architektur-urb.html